öffentlich

Es läutet an der Tür des Pfarrhauses. Eine Familie kommt zum Taufgespräch. Fragend und unsicher schauen mich Mutter, Vater und Pate an. Als sie das Pfarrhaus betreten, spüre ich: Sie betreten einen Raum, der für sie fremd ist.

Das Taufgespräch beginnt zögerlich. Als ich nach einen Taufspruch für ihren Sohn frage,  kommt prompt die Antwort: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“

Am 30. Oktober 2003 erfolgte der Kinostart des Films „Luther“. Viele Menschen lockte er in die Kinos. In der Tat ist „Luther“ ein sehenswerter Kinofilm über das Wirken des Reformators. Eine beeindruckende Szene des Films richtet die Aufmerksamkeit auf eine ärmliche Frau. Aus Scham versteckt sie ihre behinderte Tochter. Martin Luther missbilligt im Film das Verhalten der Frau und ermutigt
sie, ihre Tochter als Geschenk Gottes zu betrachten und mit ihr am Leben der Stadt Wittenberg teilzunehmen.

Die neuen reformatorischen Gedanken fassten auch im Gebiet des Bistums Bamberg rasch Fuß. Der damalige Bischof Georg III. Schenk von Limburg starb am 31.5.1522 in Bamberg. Ihm folgte auf dem Bischofsstuhl Weigand v. Redwitz. Dieser hatte die schwierige Aufgabe, die immer weiter fortschreitende Reformation im Bistum Bamberg im Zaum zu halten. Von entscheidenden Maßnahmen, diese zu bekämpfen, nahm er jedoch Abstand. So wuchs der Einfluss der Luther-Anhänger, da die Beamten und Personen, die Luther nahe standen, ihre Positionen behielten.